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Sonntag, 17. Juni 2012

Marmeladenbrot mit vertrocknetem Basilikum

Diese Woche habe ich euch von einigen deutschen Eigenarten erzählt:



Wisst ihr noch, was alle Wörter bedeuten?
Setzt sie in die folgenden Sätze ein:


1. Zum ______________ gibts Marmeladenbrot.

2. Die Werke in dieser Ausstellung halte ich für _____________.

3. Wenn man erst um 15 Uhr anfängt zu arbeiten, kann man nicht um 16 Uhr schon _______________ machen.

4. Im Biergarten findet man dreierlei: Bier, Brezeln und __________________.

5. Und wenn mich die _______________ packt, setze ich mich still in die Ecke und warte, bis der Anfall vorbei ist. *

6. Ein ___________________ ist besser als vertrocknetes Basilikum auf dem Fensterbrett.

7. Am ____________ - Strand gibt es auch Eis.

8. ___________________ heißen so, weil sie aussehen, als hätten sie einen Stock (= Spieß) verschluckt.



Lösung: 1. Abendbrot, 2. Kitsch, 3. Feierabend, 4. Gemütlichkeit, 5. Arbeitswut, 6. Schrebergarten, 7. FKK, 8. Spießer

* Dieser Satz ist ein bekannter Spruch und entspringt nicht meinem Gedankengut.

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Eigenart, die: Besonderheit, Charakteristik; (character)

dreierlei: drei Dinge; (three things)

Anfall, der: plötzlicher unkontrollierter Gefühlsausbruch; (attack)

vertrocknet: Pflanze, die lange kein Wasser gekriegt hat; (dryed-up)

Basilikum, das/der: eine Gewürzpflanze; (basil)

Fensterbrett, das: der Teil außen vorm Fenster, auf den man Blumen stellen kann; (window board)

Stock, der: ein langer Stiel, z.B. der Ast von einem Baum; (stick)

verschlucken: "essen"; (to swallow)

dem Gedankengut einer Person entspringen: die eigene Idee einer Person sein;

Donnerstag, 14. Juni 2012

FKK und Schrebergarten

Vier weitere Stichwörter aus dem im letzten Beitrag erwähnten Buch machen uns mit weiteren Stereotypen über Deutsche vertraut:

  • Kitsch, der:
    Dieses Wort komprimiert das übertriebene und billige "Schöne" wie kein anderes und wurde wohl deshalb in unzählige Sprachen übernommen: Englisch, Französisch, Finnisch, Russisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Spanisch, Slowenisch, Ungarisch, Serbisch und Bulgarisch.


Kitsch oder nicht Kitsch? Über Geschmack streitet man nicht, Geschmack hat man.

  • Freikörperkultur (FKK), die:
    Der Liebe zur Nacktheit kann man in ganz Deutschland in Parks, an Stränden, in Saunas usw. frönen. Auf die Spitze getrieben wurde die Freikörperkultur in der ehemaligen DDR. Das Gegenteil von FKK lautet "verklemmt". ;)

  • Spießbürger, der:
    Ein Mensch, den zu bescheiben ich nie die richtigen Worte finde – anders als der DUDEN, der schreibt: "Spießbürger: engstirniger Mensch, der sich an den Konventionen der Gesellschaft und dem Urteil der anderen orientiert" (auch "Spießer" genannt)

  • Schrebergarten, der:
    Ein kleiner Garten in der Großstadt, der sich in einem speziell dafür umzäunten Bereich befindet - in München wimmelt es nur so von diesen "Kleingartenkolonien".

PS: Mehr deutsche Wörter, die in andere Sprachen übernommen wurden gibts bei Wikipedia.
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Beitrag, der: Post; (post, entry)

erwähnt: schon mal davon geschrieben oder erzählt; (mentioned)

mit etwas vertraut machen: etwas kennenlernen, mit etwas bekannt machen; (to familiarize)

Stereotyp, der: vereinfachtes Urteil über eine Gruppe von Menschen; (stereotype)

komprimieren: verdichten, verengen; (to condense)

ein Wort übernehmen: ein fremdes Wort in den Wortschatz einer Sprache aufnehmen; (to adopt, absorb)

streiten: diskutieren, zanken; (to argue)

Nacktheit, die: wenn man keine Sachen anhat/trägt, ist man nackt; (nakedness)

etwas (Dativ) frönen: sich einer Leidenschaft hingeben; (to indulge in stg.)

etwas (Akkusativ) auf die Spitze treiben: etwas übersteigern, in die Extreme gehen; (to carry stg. to extremes)

verklemmt: prüde, oder wenn man sich am Strand so umkleidet, dass man 15 Minuten dafür braucht; (prude)

engstirnig: denkt einseitig, ist nicht offen für neue Gedanken; (close-minded)

Konvention, die: Regel; (rule, convention)

umzäunt: umgeben von einem Zaun (um klarzumachen: hier ist mein Grundstück!); (fenced)

von etwas (Dativ) wimmeln: es gibt davon gaaaaanz viele; (crawling with)

Dienstag, 12. Juni 2012

Gemütlichkeit und Arbeitswut

2011 ist ein Buch erschienen über "Alles, was deutsch ist" (Zitat aus Klappentext). Es ist ein richtiger Wälzer, aber der Weg von der Bibliothek bis zu mir ist nicht weit.

Sehr interessant ist das Inhaltsverzeichnis, denn das Buch gliedert sich in verschiedene "typisch deutsche" Stichwörter und beschreibt dann ausführlich, was daran jeweils so deutsch ist.

Waldeinsamkeit in der Stadt



Eine Auswahl:
  • Arbeitswut, die:
    Arbeitswut heißt, voller Elan und Eifer zu arbeiten. Die Kombination aus "Arbeit" und "Wut" ist fantastisch.

  • Feierabend, der:
    Feierabend ist die Zeit nach der Arbeit. "Feierabend" tönt es meist um 16 Uhr, freitags schon um 13 Uhr. Das Wort allein ist ein Grund zur Freude: Der Abend, der gefeiert werden muss.

  • Gemütlichkeit, die:
    Oft übersetzt, nie erfolgreich. Gemütlichkeit ist eine Lebenseinstellung, die wahrscheinlich erst in Kombination mit "Arbeitswut" einen Sinn bekommt. Denn nach einem Tag voller Arbeitswut legt der Feierabend den Schalter um auf: Modus "Gemütlichkeit".

  • Abendbrot, das:
    Das deutsche Abendbrot besteht typischerweise aus Brot plus Butter, Wurst und Käse. Außerdem findet es früher statt als in anderen Ländern, und zwar zwischen 17 und 19 Uhr. Zumindest theoretisch.


Das Buch heißt übrigens "Die deutsche Seele", erschienen im Knaus Verlag.

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Klappentext, der: Text außen auf dem Buch; (blurb)

Wälzer, der: sehr dickes, schweres Buch; (huge tome)

Stichwort, das: Wort, das viel Inhalt transportiert; (keyword)

ausführlich: im Detail; (detailed)

Elan, der: Begeisterung, Schwung; (vigor)

Eifer, der: Bemühen, Anstrengung um ein Ziel zu erreichen; (eagerness, intentness)

Wut, die: ein wichtiges negatives Gefühl, Zorn; (fury)

tönen: klingen, zu hören sein; (to sound)

erfolgreich: erreicht; (successful)

Lebenseinstellung, die: wie man das Leben sieht; (attitude towards life)